FSME-Impfung: Alles, was Sie über den Schutz vor Zecken wissen müssen

Warum die FSME-Impfung wichtig ist

Sonnige Tage und Aktivitäten in der Natur bergen eine oft unterschätzte Gefahr: Zecken. Vor allem in FSME-Risikogebieten können sie das FSME-Virus übertragen, das schwere Erkrankungen wie Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen verursacht. Da es keine gezielte Therapie gibt, ist die FSME-Impfung der beste Schutz.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zur FSME-Impfung, dem Krankheitsverlauf und den betroffenen Risikogebieten – damit Sie bestens informiert sind und die richtige Vorsorge treffen können.

FSME-Übertragung

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wird durch das FSME-Virus verursacht, das hauptsächlich durch Zeckenstiche der Gattung Ixodes ricinus (gemeiner Holzbock) übertragen wird. Zecken nehmen das Virus auf, indem sie zuvor infizierte Wirtsorganismen wie Mäuse oder Vögel stechen.

Die FSME-Viren vermehren sich in der Zecke und gelangen vor allem in deren Speicheldrüsen. Bei einem Stich sondert die Zecke Speichel ab, der die Viren direkt in die Haut und den Blutkreislauf des Menschen überträgt. Im Gegensatz zu Borreliose erfolgt die FSME-Übertragung sofort beim Stich – bereits ein kurzer Kontakt mit einer infizierten Zecke reicht aus, um das Virus zu übertragen.

Ein wirksamer Schutz gegen die FSME-Übertragung ist die FSME-Impfung, da sie das Risiko einer Infektion deutlich reduziert.

Krankheitsverlauf

FSME verläuft in der Regel zweiphasig. Dabei treten die Symptome zeitlich versetzt auf, und der Verlauf kann je nach Schweregrad unterschiedlich sein.

1. Erste Phase: Frühsymptome

Nach einer Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen (selten bis zu 28 Tagen) treten grippeähnliche Beschwerden auf, die meist mild verlaufen und unspezifisch sind:

  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit

 

Diese Symptome halten in der Regel 4–7 Tage an. Bei etwa 70–80 % der Infizierten endet die Krankheit hier, da das Immunsystem die Infektion kontrolliert.

2. Zweite Phase: Befall des Nervensystems

Bei 20–30 % der Fälle kommt es nach einem kurzen, symptomfreien Intervall von 1 bis 3 Wochen zu einer zweiten Krankheitsphase. Hier befällt das FSME-Virus das zentrale Nervensystem (ZNS), was zu folgenden Krankheitsbildern führen kann:

Meningitis (Hirnhautentzündung)

Symptome:

  • Starke Kopfschmerzen
  • Hohes Fieber
  • Nackensteifigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  •  

Enzephalitis (Gehirnentzündung)

Symptome:

  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Krampfanfälle
  • Lähmungserscheinungen

 

Myelitis (Rückenmarksentzündung)

Symptome:

  • Lähmungen, vor allem an Armen, Beinen oder im Bereich der Atemmuskulatur
  • Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie)
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FSME-Risikogebiete in Deutschland

FSME-Risikogebiete in Deutschland sind Regionen, in denen Zecken häufiger mit dem FSME-Virus infiziert sind und somit ein erhöhtes Risiko für die Übertragung der Krankheit besteht. Die Einstufung erfolgt durch das Robert Koch-Institut (RKI), das regelmäßig Daten zu FSME-Erkrankungen auswertet und auf Basis dieser Informationen die Risikogebiete festlegt.

Besonders betroffen sind die südlichen Bundesländer:

  • Bayern und Baden-Württemberg gelten als Hochrisikogebiete. Hier treten die meisten FSME-Fälle in Deutschland auf.
  • Auch in Hessen, Thüringen und Sachsen sind mehrere Landkreise als Risikogebiete ausgewiesen.
  • Neuere Einzelfälle haben gezeigt, dass sich die Risikogebiete langsam nach Norden ausweiten. Inzwischen gibt es auch vereinzelte Risikogebiete in Rheinland-Pfalz, Nordhessen, Saarland und Teilen von Brandenburg.

 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf sogenannten neuen Risikogebieten, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind. Dies zeigt, dass sich die FSME-Verbreitung durch klimatische Veränderungen und veränderte Umweltbedingungen weiter ausbreiten könnte.

Weitere FSME-Risikogebiete:

FSME-Risikogebiete beschränken sich nicht nur auf Deutschland, sondern sind in vielen weiteren Ländern Europas und Asiens verbreitet. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da die Zeckenaktivität in diesen Regionen hoch ist.

Risikogebiete außerhalb Deutschlands

In Europa gibt es zahlreiche FSME-Hotspots, vor allem in Mittel- und Osteuropa sowie in Skandinavien. Zu den besonders betroffenen Regionen zählen:

  • Österreich: Hier ist das FSME-Risiko nahezu flächendeckend. Eine Impfung wird ausdrücklich empfohlen.
  • Schweiz: Besonders betroffen sind das Mittelland und die Voralpenregionen.
  • Tschechien, Polen, Ungarn und Slowenien: Diese Länder sind klassische Risikogebiete mit regelmäßigen FSME-Fällen.
  • Die baltischen Staaten: Lettland, Estland und Litauen gelten als Hochrisikozonen.
  • Skandinavien: In Südschweden, Süd-Norwegen und Teilen Finnlands treten vermehrt FSME-Fälle auf.
  • Russland: Vor allem die westlichen Regionen des Landes sind stark betroffen.

FSME-Impfung: Schutz und Vorsorge

Die FSME-Impfung bietet den wirksamsten Schutz vor einer Infektion mit dem FSME-Virus und den damit verbundenen schweren Krankheitsverläufen. Sie wird als Totimpfstoff verabreicht, der inaktivierte FSME-Viren enthält, um das Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen anzuregen. Die Impfung ist gut verträglich und kann bereits ab dem 1. Lebensjahr durchgeführt werden.

Für einen zuverlässigen Schutz sind drei Impfdosen im Rahmen der Grundimmunisierung notwendig. Die ersten beiden Dosen werden im Abstand von 1 bis 3 Monaten verabreicht, die dritte folgt nach 5–12 Monaten. Anschließend sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen alle 3–5 Jahre empfohlen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Besonders wichtig ist die Impfung für Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben oder sich dort häufig in der Natur aufhalten, wie Wanderer, Camper oder Berufsgruppen wie Forstarbeiter. Auch für Reisende in FSME-Gebiete Europas und Asiens wird die Impfung empfohlen.

Da es keine spezifische Therapie gegen FSME gibt, stellt die Impfung die beste Vorsorgemaßnahme dar, um sich vor den möglichen Folgen einer FSME-Infektion zu schützen.

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FAQ: FSME

Wie entfernt man eine Zecke?

Eine Zecke sollte mit einer feinen Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange direkt an der Hautoberfläche gegriffen und langsam, gerade herausgezogen werden. Wichtig ist, nicht zu drehen oder zu quetschen, da dies die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass Krankheitserreger übertragen werden.

Die FSME-Impfung wird besonders Menschen empfohlen, die in FSME-Risikogebieten leben, dort arbeiten oder regelmäßig Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Camping betreiben. Auch Reisende in FSME-Risikogebiete sollten über eine Impfung nachdenken.

Ja, die FSME-Impfung wird auch älteren Menschen empfohlen, da sie oft ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Der Arzt kann die Impfung individuell bewerten und anpassen.

FSME wird hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen. In seltenen Fällen kann das Virus jedoch auch durch den Verzehr von nicht pasteurisierten Milchprodukten von infizierten Tieren (z. B. Ziegenmilch) übertragen werden.

Es gibt keine spezifische Behandlung für FSME. Die Therapie konzentriert sich auf die Linderung der Symptome, wie Fieber und Schmerzen. Eine Impfung ist daher der wirksamste Schutz gegen die Erkrankung.

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